NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen)

 
NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen)
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Berlin
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Selbsthilfekontaktstellen (Stadt Aschaffenburg) und Selbsthilfeunterstützungsstellen (Landratsamt) haben ganz unterschiedliche Ausstattungen bzw. Kapazitäten. Entsprechend unterschiedlich ist der Umfang der Angebote für Selbsthilfeinteressierte, bestehende Selbsthilfegruppen, Fachkräfte in professionellen Versorgungseinrichtungen und Multiplikatoren*innen. Im Weiteren werden daher die Rolle und zentralen Merkmale, die Kernaufgaben und Entwicklungsfelder, die Konzepte und Handlungsperspektiven hauptsächlich im Hinblick auf die Strukturen und Gegebenheiten von Selbsthilfekontaktstellen (Hauptaufgabe) dargestellt. Manches ist auch für Selbsthilfeunterstützungsstellen (Nebenaufgabe) und Außenstellen unverzichtbar, vieles kann aber von diesen nicht oder nicht im erwünschten Umfang realisiert werden.

In Selbsthilfekontaktstellen informieren und beraten hauptamtliche Fachkräfte Selbsthilfeinteressierte bei der Gruppengründung und bieten den in der Selbsthilfe engagierten Menschen Hilfestellung bei der Gruppenarbeit und in schwierigen Situationen an. Sie helfen den Einzelnen, Gleichgesinnte zu finden, sorgen für die Zusammenarbeit der verschiedenen Selbsthilfegruppen miteinander und unterstützen sie bei der Öffentlichkeitsarbeit. Es werden Räume mit für die Gruppenarbeit relevanter Ausstattung, Literatur und zum Teil Computer- und Bürotechnik und Ähnliches zur Verfügung gestellt oder vermittelt.

Wichtigstes Merkmal von Selbsthilfekontaktstellen ist, dass sie fach-, themen- und trägerübergreifend arbeiten. Jede betroffene Person, die sich mit Gleichbetroffenen zusammenschließen möchte, kann sich mit jedem Problem an diese Einrichtungen wenden, egal ob es um ein gesundheitsbezogenes Anliegen, um psychische Belastungen oder um soziale Probleme geht. Vieles kann für Menschen dabei der Anlass sein, sich an eine Selbsthilfeunterstützungseinrichtung zu wenden: eine chronische Erkrankung, eine Körperbehinderung, die Trennung vom Partner, Arbeitslosigkeit, Essstörungen, Probleme mit Alkohol, Internet und Drogen, Mobbing-Erfahrungen, Trauer um den Verlust einer nahe stehenden Person usw. Angehörige als mittelbar Betroffene gehören ebenfalls zu einer wichtigen Zielgruppe für die Unterstützung durch Selbsthilfekontaktstellen.

Selbsthilfekontaktstellen unterstützen Interessierte und Selbsthilfegruppen unabhängig davon, ob diese einer bestehenden Selbsthilfevereinigung angehören (wollen), ob ihre Mitglieder Versicherte einer bestimmten Krankenkasse sind oder ob sie mit einer bestimmten Versorgungseinrichtung (zum Beispiel einem Krankenhaus) oder mit einer speziellen Berufsgruppe (zum Beispiel Ärzt*innen, Pädagog*innen, Psycholog*innen)
kooperieren wollen.

Besondere Zugangsvoraussetzungen für Nutzende der Angebote (zum Beispiel eine Mitgliedschaft) bestehen nicht. Im System der gesundheitlichen und sozialen Versorgung nehmen Selbsthilfekontaktstellen für Bürger*innen eine Wegweiserfunktion wahr. Um zu Angeboten der Selbsthilfe oder zu Angeboten von Versorgungseinrichtungen zu gelangen, übernehmen sie eine Klärungs- und Schleusenfunktion. Interessierten Fachkräften und Multiplikatoren bieten sie Informationen und Beratung zur Unterstützung der gemeinschaftlichen Selbsthilfe. Für die Zusammenarbeit der Selbsthilfe mit Institutionen, Vereinen, Verbänden und professionellen Einrichtungen auf örtlicher Ebene fungieren sie fachlich und organisatorisch als Drehscheibe.

Selbsthilfekontaktstellen tragen durch Veranstaltungen und eigene Medien (zum Beispiel Gesamttreffen von Selbsthilfegruppen, Diskussionsforen, Selbsthilfetage, Selbsthilfeverzeichnisse, Selbsthilfezeitungen / Newsletter, Kooperationsveranstaltungen mit Institutionen der Versorgung, Politik, Verwaltung und zivilgesellschaftlichen Organisationen) und durch die Mitwirkung an Gremien zu einer größeren Bekanntheit und Akzeptanz der Idee der gemeinschaftlichen Selbsthilfe in Öffentlichkeit und Fachwelt und zur Entwicklung eines selbsthilfefreundlichen Klimas im Gemeinwesen bei. Im politischen Geschehen setzen sich Selbsthilfekontaktstellen für Verbesserungen der Rahmen- und Arbeitsbedingungen und für die finanzielle Förderung von Selbsthilfegruppen ein. Insgesamt geht es um die Schaffung eines ‚selbsthilfefreundlichen Klimas‘ in der Gesellschaft.